Schulchronik 1
Aus früheren Jahren liegen nur spärliche Aufzeichnungen aus der Pfarrchronik vor, aber eine primitive Schule dürfte schon bald nach 1500 bestanden haben. Hittisau war damals eine Expositur der Kirche in Egg.
Die erste amtliche Erwähnung der Schule erfolgte in einem Gemeindebeschluss aus dem Jahre 1768.
Der Mesner muss die Schulstuben vom gebrachten Scheiterholz heizen. In den Schulstuben müssen die Lehrer für die Fenster sorgen und sie ganz zurücklassen, wie sie angetreten wurden.?
Am 27. September 1783 befahl das k. k. Oberamt in Bregenz die unwiderrufliche Errichtung eines Schulhauses in Hittisau. Es beauftragte den Lingenauer Gerichtsamman Peter Schedler auf die Erfüllung genau zu sehen.
Die Gemeinde Lingenau wollte jedoch die Kosten des Schulhausbaues nicht auf das Gericht Lingenau verrechnen lassen. Dies führte zu einem Schulhausstreit ( 1783 ? 1787) zwischen den Gemeinden Lingenau und Hittisau.
Das erste Schulhaus war das Haus Nr. 196. In diesem Gebäude waren 2 Klassen untergebracht.
Im Jahre 1814 wurde im 2.Stock eine Mesnerwohnung eingerichtet. Pfarrer Feurstein wollte den Mesnerdienst mit dem Schuldienst kombinieren. Sein Vorhaben scheiterte aber am Veto der Behörde.
Das Schulhaus entsprach schon lange nicht mehr den schulischen Ansprüchen. Über 20 Jahre lang bemühte sich die Behörde, die Gemeinde zu einem Neubau zu bewegen. Mit einer Summe von 1000 fl wurden moderne Fenster eingebaut, der Schindelanschlag erneuert und sonstige Reparaturen durchgeführt.
1871 wurde die Sommerschule eingeführt. In den Schuljahren 1871 ? 1884 bestand eine Fortbildungsschule für männliche Personen, ohne Unterschied des Alters und des Standes.
Schulchronik 2
Im Jahre 1930 wurde der längst geplante Schulneubau in Angriff genommen. Der Plan stammte von Baurat Willi Braun aus Bregenz. Der Schulhausneubau war für die Gemeinde eine schwere finanzielle Belastung. Damals erhielt die Gemeinde keinerlei Zuschüsse von Land oder Bund. Trotzdem konnte Bürgermeister Peter Bilgeri mit Beginn des Schuljahres 1932 eine moderne Schule an den Schulleiter Wilhelm Huber übergegben.
In den Jahren 1940 - 1943 wurde dann schließlich der Dachraum zu einer Schuldienerwohnung ausgebaut. Außerdem wurde eine Lehrküche eingerichtet.
"Während des Krieges war das Schulehalten keine leichte Aufgabe; der Lehrerwechsel und -mangel, das fortwährende Kommen und Gehen der Flüchtlingskinder und der politische Druck stellten höchste Anforderungen an alle Kräfte." (Zitat d. Schulchronik)
Die Flüchtlinge kamen aus allen Teilen Deutschlands, aus Südtirol und aus aus Wien. In der Schulchronik heißt es weiter:
"Ein Sonnenstrahl im Schulbetrieb war das rasche Zusammenfinden der fremden und eigenen Kinder. Unterrichtlich waren die Südtiroler am schwierigsten, besonders die älteren; sprachlich ganz zurück, wussten viele nicht, was ernstliches Lernen heißt."
Durch den Einmarsch der Franzosen wurde die Schule vom 25. April bis 20. Mai 1945 unterbrochen. In dieser Zeit diente das Schulhaus als Truppenquartier.
In den folgenden Jahren wurde das Schulhaus in mehreren Etappen renoviert: Parkettböden, Garderoben, Schulküche, neue Schulmöbel, Werkraum, Fenster, Fassade, Vorplatz und WC-Anlagen.
Am dem Schuljahr 1971/72 besuchten auch die Kinder aus Bolgenach die Volksschule Hittisau. Als Notklasse wurde der Werkraum im Kellergeschoß ausgebaut. Von der Gemeindevertretung wurde aber alsbald der Neubau einer Volksschule mit Turnsaal beschlossen.
Am 7. Dezember 1976 erfolgte schließlich der Umzug in die neue Volksschule. Im 2. Stock der alten Schule wurde ab Dezember 1977 der Kindergarten eingerichtet und die Schüler der Polytechnischen Schule wurden ab dem Schuljahr 1983/84 bis Februar 1998 im alten Volksschulgebäude unterrichtet.
Schulchronik 3
Die Zusammenlegung der Schulen von Hittisau und Bolgenach im Herbst 1971 bewog die Gemeinde zur Errichtung eines neuen und zeitgemäßen Schulhauses mit einem Turnsaal. Mit der Planung wurde das Architektenbüro Hanak-Fink in Innsbruck betraut.
Nach 4-jähriger Bauzeit konnte Bgm. Anton Bilgeri am 11. September 1977 das neue Schulhaus an Direktor Elmar Huber übergeben.
Das Raumprogramm umfasste 6 Klassen mit Verwaltungstrakt, 2 Lehrerwohnungen, Turnsaal, Dusche und Umkleideräume, eine Küche und ein Klassenraum für die hauswirtschaftliche Berufsschule, Fürsorgeraum mit Arztzimmer, Luftschutzraum und ein Probelokal für den Musikverein.
Mit Beginn des Schuljahres 1983/84 wurde der Polytechnische Lehrgang in Hittisau eingerichtet. Die 2 Klassen wurden wie schon erwähnt - in der alten Volksschule untergebracht. Der PL war aber bis zur Eröffnung der Hauptschule an die Volksschule angegliedert.
Die hauswirtschaftliche Berufsschule wurde ab dem Schuljahr 1987/88 wegen mangelnder Schülerzahlen in der Region Vorderwald nach Alberschwende verlegt.